Noch bis zum 8. Juni ist im Foyer des Rathauses Überherrn eine ganz besondere Ausstellung zu sehen. Die Nambornerin Beate Drews zeigt lebensbejahende Werke in Acryl, deren Verkaufserlös zugunsten des Sankt Barbara Hospizes Bous bestimmt ist. Im Mittelpunkt eines jeden Bildes steht ein Zitat, das zum Nachdenken inspirieren und eine positive Stimmung auslösen soll.
Bei Beate Drews wurde 2005, wenige Tage vor ihrem 44. Geburtstag, ein gutartiger Hirntumor diagnostiziert. Ein Jahr später starb ihr Neffe an einem Hirn-Tumor. Drews selbst ist inzwischen vollständig genesen und entwickelte den Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Sie engagiert sich für die Hirntumorhilfe, den Kinderhospizdienst – und jetzt auch für das St. Barbara Hospiz Bous. „Jeder sollte bedenken, dass das Leben vergänglich ist. Gerade deshalb sollte das Leben eines Jeden lebenswert gestaltet werden, auch das kranker Menschen“, betonte Beate Drews. „Ich wünsche mir, dass viele Bilder verkauft werden, damit ich mit meinem Engagement das St. Barbara Hospiz unterstützen kann.“
Das Motto der Ausstellung hat Beate Drews unter das Zitat von Albert Schweitzer gestellt: „Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel.“ Bis auf die Materialkosten wird sie die gesamten Einnahmen spenden. „Es ist ein gutes Gefühl, Gutes zu tun. Der Aufwand muss nicht immer riesig sein. Man kann auch mit kleinen Dingen viel bewegen“, sagte sie mit Nachdruck.
Kurt Lißmann, Beate Drews Ehemann, betonte, dass beim Entstehungsprozess eines jeden Bildes das ganze Herz und die Gedanken seiner Frau bei den kranken Menschen seien, die sie mit dem Verkauf ihrer Kunst unterstützen möchte. Da sie selbst keine gelernte Malerin sei, erfüllt sie jedes Werk mit Stolz. „Man sollte sich einfach die Zeit nehmen: anschauen, lesen, positiv denken“, fasste er zusammen.
Der Überherrner Bürgermeister Bernd Gillo unterstützt das Hospiz seit seiner Eröffnung vor drei Jahren und war sofort bereit, das Rathaus als Ausstellungsort zur Verfügung zu stellen. Bei seiner Begrüßung zur Eröffnung der Ausstellung würdigte er vor allem die Menschen im Hintergrund, die tagtäglich ihren Dienst am Menschen leisten: „Es ist bewundernswert, wie die Mitarbeiter im Hospiz Tag für Tag mit Menschlichkeit und Würde die Hospiz-Gäste auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten.“
Das Sankt Barbara Hospiz muss – wie jedes stationäre Hospiz – nach gesetzlichen Vorgaben fünf Prozent der laufenden Kosten über Spenden finanzieren. Das sind jährlich rund 60.000 Euro. Hospizleiterin Judith Köhler war daher überwältigt vom Engagement der Namborner Künstlerin und dankte ihr für die gute Zusammenarbeit. „Die Zitate bringen vieles auf den Punkt, was unsere Arbeit im Hospiz auszeichnet“, sagte sie mit Blick auf die Bilder. „Wir sind oft ohnmächtig im Angesicht von Tod und Sterben. Aber wir tun unser Bestes, um die Lebensqualität am Lebensende zu fördern und erleben eine große Dankbarkeit in der Rückmeldung der Angehörigen.“
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen, Montag bis Donnerstag von 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr und von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr sowie Freitag von 08:30 Uhr bis 12:00 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Werke können direkt vor Ort gekauft werden.
Mehr Informationen zu der Künstlerin gibt es auf www.beate-drews.de.