31.10.2016

„Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit“

Ausgesuchte Veranstaltungen anlässlich der 3. Bouser Hospizwochen brachten das Thema Tod und Sterben zur Sprache. Die Filme, Konzerte und Lesungen waren gut besucht.

Was kommt eigentlich nach dem Leben? So lautete der Titel der 3. Bouser Hospizwochen vom 30. August bis zum 20. September 2016. Filme, Konzerte und Lesungen brachten das Thema „Tod und Sterben“ zur Sprache. Ein Thema, welches nur zu gern verdrängt  wird. Die ausgesuchten Veranstaltungen verstanden sich als Einladung an alle, ein wenig nachzudenken. „Die Konfrontation mit der Endlichkeit macht uns Angst“, erklärte Judith Köhler, Einrichtungsleitung St. Barbara Hospiz Bous, zu Beginn der Hospizwochen. „Es ist mir ein großes Anliegen die Themen Tod und Sterben in die Gesellschaft zu bringen.“

 

Neben einem gewachsenen Stammpublikum kamen dieses Jahr auch viele neue, interessierte Besucher hinzu. Den Auftakt der Bouser Hospizwochen bildete der Kinofilm „Restless“ im Thalia Kino in Bous. Ein gut besuchtes Benefizkonzert im Petri Hof folgte. Der Auftritt der beiden Chöre Vokalkreis Wiesbach unter der Leitung von Thomas Bost und dem MGV „Concordia“ Bous unter der Leitung von Adolph Seidel kam beim Publikum sehr gut an und wurde durch die Kombination aus zwei sehr unterschiedlichen Chören von den Gästen als sehr unterhaltsam empfunden. Zur Autorenlesung am dritten Veranstaltungstag fanden viele Zuhörer den Weg in das St. Barbara Hospiz Bous. Stanislaus Klemm, Psychologe und Theologe, gewährte fesselnde Einblicke in sein Buch „Reden ist Silber – Hören ist Gold“. Gespannte Stille herrschte während der gesamten Lesung. „Hören sie auch nur dass, was sie hören möchten?“, fragte Stanislaus Klemm gleich zu Beginn der Lesung und brachte damit das „Hörproblem“ vieler Menschen auf dem Punkt. Mit einem gewissen Humor  und einem wunderbaren Charme begeisterte er das Publikum und animierte mit seinen Worten zum Schmunzeln, Nachdenken und Erstaunen. „Ein Ohr gewinnen für das was unser Gegenüber NICHT sagt, Empfindungen aufnehmen und den Gesprächspartner verstehen lassen“, empfahl der Wadgasser Autor und gab Antworten aus verschiedensten Blickwinkeln. „Zuhören ist ganz wichtig in der Betreuung und Begleitung sterbender Menschen“, ergänzte  Judith Köhler als Schlusssatz dieser gelungenen Veranstaltung. Die Rückmeldungen der Besucher waren durchweg positiv gewesen. Die Gelegenheit nach der Lesung dem Autor Fragen zu stellen wurde rege genutzt.

 

Den Abschluss der Bouser Hospizwochen bildete der Film „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“. Auch mit dieser Veranstaltung ist es gelungen, mit einem Teil der Anwesenden in einen gemeinsamen Dialog zu gehen. An diesem Abend moderierte Rolf Friedsam, Vorstandsmitglied im Förderverein St. Barbara Hospiz Bous. Beide Kinoveranstaltungen ermöglichten einen Einblick und die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit. Fazit dieser Veranstaltungen auch in diesem Jahr: …immer ein offenes Ohr haben, das Thema Sterben in die Gesellschaft hineinbringen und in schlimmen Stunden immer wieder Mut geben. Ängste und Sorgen drängen sich in den Vordergrund. Muss ich mit Schmerzen sterben? Muss ich dabei alleine sein? Diesen Themen möchten wir uns auch weiterhin in der Gesellschaft stellen. „Wir wollen diesen Ängsten aktiv entgegenwirken und unterstützen, deshalb das stationäre Erwachsenenhospiz St. Barbara. Im St. Barbara Hospiz Bous  werden  Schwerstkranke und Sterbende sowie deren Angehörige in der letzten Lebensphase einfühlsam begleitet. Neben professioneller Palliativpflege medizinischer Versorgung und schmerztherapeutischer Betreuung ist unser Anliegen, Sterbenden eine würdige, liebevolle und auch spirituelle Begleitung bis zum Lebensende zu ermöglichen“, erklärte Prälat Dr. Peter Prassel, Vorsitzender des Fördervereins St. Barbara Hospiz Bous.

 

„Viele Menschen aus Bous und der Umgebung waren gekommen, um sich mit den Fragen am Lebensende auseinanderzusetzen. Sicherlich sind sie mit noch mehr Fragen gegangen und werden sich intensiver mit dem Thema Sterben und Tod beschäftigen. Damit haben wir unser Ziel der Hospizwoche, diese wichtigen Themen in die Gesellschaft zu holen, erreicht“, resümiert Judith Köhler. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Hospizleiterin Judith Köhler durch den MGV „Concordia“ Bous , einen Scheck in Höhe von 300 Euro überreicht. Ebenso wurden beim Benefizkonzert  alle Getränke von Christian Friedrich, Pächter "Petri Hof",  gesponsert. Somit konnte das St. Barbara Hospiz Bous auf einen Erlös in Höhe von 965,83 Euro zurückblicken. Ein besonderer Dank gilt auch der Familie Martin für die Bereitstellung der Kinoräumlichkeiten. Mithilfe der beiden Kinoveranstaltungen wurde das St. Barbara Hospiz mit einer Spende in Höhe von 300 Euro berücksichtigt. Der Förderverein vom St. Barbara Hospiz Bous bedankt sich bei allen die dazu beigetragen haben, dass die dritten Bouser Hospizwochen wieder ein voller Erfolg wurden.

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