Geplant ist die Teilnahme des Hospizes an Mathes‘ Aktion „Tausend Augen“ und die kreative Gestaltung des Badezimmer.
Im Januar 2017 besuchte er zunächst das Hospiz, um die Räumlichkeiten zu besichtigen und einen Einblick in den Alltag im Hospiz zu erhalten. Nach einem ausführlichen Rundgang lobt Mathes die „ruhige, offene und herzliche Atmosphäre“ sowie die „Zuwendung und Perspektive“ die den Gästen hier geboten wird.
Das Badezimmer, dessen Mittelpunkt momentan die Licht- und Klangbadewanne darstellt, soll mit Malereien zu einem Ort des Wohlfühlens verwandelt werden. Hier soll ein Kunstwerk entstehen, „das sich dem Aspekt des Vergehens widmet“. In seine Arbeit mit einfließen lässt Mathes seine Erfahrungen und empathischen Muster, die über die Jahre seines künstlerischen Lebens und Engagements gewachsen sind.
Mit dem Erwerb eines Saarland-Auges aus der Serie „eyeland“ möchte das Hospiz im Rahmen der Kunstaktion „Tausend Augen“ Gesicht zeigen für die Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen und gleichzeitig Botschafter sein für Menschlichkeit und Lebensmut.
Das Saarland-Auge, das individuell für das St. Barbara Hospiz gestaltet wird, und das in Verbindung mit der Jugendwerkstatt Saarlouis entsteht, soll laut Mathes „alle Beteiligten in den Kontext der unterschiedlichen vernetzenden Aktivitäten für Menschlichkeit und lebendige Vielfalt stellen“. Er freut sich über die Bereicherung seines Friedensprojektes durch die Arbeit, die im Hospiz geleistet wird: „weil hier gegen Verschweigen und Tabuisierung von Sterben und Tod aktiv-lebendiges Begleiten stattfindet“.
Mike Mathes‘ Interesse an der Arbeit des Hospizes ist groß. Bereits im Studium infizierte er sich mit dem HI-Virus, was eine Wende in sein Leben brachte. Es ist der Beginn seines Engagements für die Aids-Hilfe, in dessen Rahmen er sich auch persönlich für Infizierte einsetzte und sie bis zu ihrem Tod begleitete. Bis heute engagiert er sich für Aufklärung und Prävention und macht sich stark gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Betroffenen.
Der Künstler führt mittlerweile Aktionen und Projekte in den unterschiedlichsten Kontexten und auch weltweit durch. In Rio beispielsweise führte er ein landesweites Gedenkprojekt für Überlebende des Holocausts durch, mit großartiger Unterstützung durch den Ehrenbürger Rio’s und Holocaust-Überlebenden Aleksander Laks, der ihn auch mehrmals in Saarlouis besuchte.
Im Saarland arbeitet er unter anderem mit dem Demenz-Verein Saarlouis, der Aids-Hilfe Saar, sowie mit Schulen und Kindergärten zusammen. Seine Begeisterung an sozialen und caritativen Organisationen ist spürbar. Das St. Barbara Hospiz freut sich auf die kommende Projektphase.
Text: Lisa Schmitt
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