Einen etwas zögerlichen Start bildete der Dokumentarfilm „Bilder, die bleiben“. In knapp 50 Minuten wurde den Zuschauern gezeigt, wie würdevoll und warmherzig eine Versorgung in der letzten Lebensphase aussehen kann. Die Protagonistin des Filmes setzte sich offen mit dem Tod und der eigenen Bestattung auseinander. Sie erlaubte Einblicke in ihre Welt, die sowohl von unberechenbaren Schmerzschüben als auch von sehr intensiven, liebevollen Momenten zwischenmenschlicher Beziehungen geprägt war. Nach Ende des Filmes herrschte zunächst Schweigen im Publikum. Hospizleiterin Judith Köhler griff wichtige Punkte des Filmes noch einmal heraus und lud damit zur weiteren Diskussion ein. Von den Zuschauern meldeten sich dann einige zu Wort und tauschten sich über eigene Erfahrungen mit Hospizarbeit, Hürden einer Bestattung und den Umgang mit Krankheit in ihrem Bekanntenkreis aus.
Am Freitag, den 14. September, fand das Benefizkonzert mit dem Männergesangverein „Concordia Bous“ unter der Leitung von Adolph Seidel statt, der erstmals Unterstützung durch den Frauenchor „Cantilena“ unter der Leitung von Marita Grasmück- Fetik aus Überherrn hatte. Eine ideale Ergänzung, wie sich im Nachhinein heraus stellte und sich auch in den Besucherzahlen niederschlug. Der große Festsaal des Petri- Hofs in Bous war bis auf den letzten Platz gefüllt, es mussten kurzfristig noch Stuhlreihen improvisiert werden. Auch der Flügel des Petri- Hofes kam an diesem Abend zum Einsatz.´Im Anschluss an das Konzert gab es noch viele nette Gespräche zwischen den Sängerinnen und Sängern, den Besuchern und den Mitarbeiterinnen des Hospizes. Dabei wurde eine Wiederholung des Ganzen bereits in Aussicht gestellt. Besonders großzügig zeigte sich der Besitzer des Petri- Hofes, Herr Friedrich, der in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal alle verzehrten Getränke spendierte. Insgesamt konnte das St. Barbara Hospiz somit einen Spendenerlös von 1691,95€ an diesem Abend verzeichnen.
„Zeitpunkt- Anfang, Ende und das Dazwischen“ hieß es dann am Dienstag, den 18. September, im Thalia Kino in Bous. Dahinter verbirgt sich der Interviewfilm von Katrin Neisius, die eigens dafür auch die Mitarbeiter*innen des St. Barbara Hospizes zu Wort kommen lässt. Mit diesem Film hat Frau Neisius nicht nur ihren Bachelor im Studiengang Media Art & Design in der Tasche, sie bekommt für ihre herausragende Leistung auch den Bank 1 Saar- Förderpreis in Design verliehen. Der große Saal des Kinos war an diesem Abend sehr gut gefüllt, die Eintrittskarten nahezu ausverkauft. Rolf Friedsam, der als Seelsorger für das Hospiz tätig ist, moderierte durch den Abend und bezeichnet den Film als eine Hommage an die vielen Pflegenden in Deutschland. Aus den Zuschauerreihen kamen viele Reaktionen, unter anderem auch der Appell um bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und die Frage, was nach dem Tod kommt. Am Ende trug Rolf Friedsam einen Text von P. Peter Hornung SJ aus Schweden vor, der seine Vorstellung von dem, was nach dem Tod kommt, mit dem Symbol der Geburt erläutert. Nach einem sehr intensiven und langen Austausch endete die Nachbesprechung mit einem kräftigen Applaus, besonders auch für die Filmmacherin und ihre Interviewpartner(-innen). Durch die Eintrittsgelder beider Filme wurde eine Spendensumme in Höhe von 450,-€ erzielt.
Den Abschluss der Hospizwochen bildete eine Besichtigung des Krematoriums in Völklingen. Herr Bosch, Mitarbeiter des Krematoriums, berichtete auf beeindruckende Weise von dem Ablauf einer Feuerbestattung, von deren Grundlagen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Außerdem skizzierte er den Ablauf eines Sterbefalles von der Anlieferung bis zur Übergabe an den Bestatter oder Friedhof. Helga Graeske, stellvertr. Pflegedienstleiterin im Hospiz, begleitete die Gruppe vor Ort. Insgesamt 20 Interessierte konnten sich nicht nur von den räumlichen Begebenheiten einen Eindruck verschaffen, sondern auch hautnah miterleben, wie der Prozess einer Verbrennung in Gang gesetzt wurde. Mit großem Interesse wurde nach Einzelheiten gefragt, zum Beispiel was nach einer Einäscherung von einem Leichnam eigentlich übrig bleibt und ob sich Angehörige auch im Krematorium noch einmal verabschieden können. Herr Bosch beantwortete diese und viele weitere Fragen mit großem Fachwissen und Engagement. Der Einblick in die Arbeit des Krematoriums war für alle sehr beeindruckend und auch hier wurde eine Wiederholung in Aussicht gestellt.