16.10.2017

Welthospiztag 2017

Sankt Barbara Hospiz Bous führt zwei Projekttage mit angehenden Firmlingen durch

Anlässlich des diesjährigen Welthospiztages am 14. Oktober hatte sich das Sankt Barbara Hospiz Bous etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sozialarbeiterin Lisa Schmitt führte am Mittwoch, 11. Oktober und Samstag, 14. Oktober zwei Projekttage mit angehenden Firmlingen der St. Bonifatius- Gemeinde in Überherrn durch. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit der Hospizarbeit standen auch das Kennenlernen der Einrichtung sowie das in-Kontakt-treten mit Gästen, Mitarbeitern und Angehörigen auf dem Programm.


Die Jugendlichen waren von der Atmosphäre im Hospiz begeistert. „Alles ist so hell und freundlich und es wird so liebevoll mit den Gästen umgegangen“, sagte eine Teilnehmerin. Eindrucksvoll und bewegend empfanden sie auch die Tatsache, dass die Gäste so offen mit ihrem bevorstehenden Tod umgehen. Im Gespräch mit einer Dame, die seit einer Woche im Hospiz lebt, duften die Jugendlichen Fragen stellen, die dann geduldig beantwortetet wurden. Ob sie keine Angst vor dem Sterben habe, wollte eine Jugendliche wissen. „Doch, ich habe Angst vor dem Sterben. Aber ich werde hier umsorgt, bin nicht alleine. Und wenn die Angst größer wird, nimmt man sich Zeit für mich. Auch nachts. Es werden dann lange Gespräche geführt, bis es mir besser geht. Ich bin deswegen sehr froh, hier zu sein“, erzählte die Dame.


Im Dialog mit den Mitarbeitern des Hospizes hatten die Firmlinge Gelegenheit, den Pflegeberuf näher kennen zu lernen. Über den professionellen Umgang mit dem Abschiednehmen von Gästen und Angehörigen waren sie erstaunt. „Sind Sie nicht traurig, wenn ein Gast stirbt, den Sie besonders mochten?“ war eine Frage aus der Runde. „Natürlich sind wir dann auch traurig. Aber das Abschiednehmen gehört für uns dazu und wird bewusst gelebt“, erklärt Pflegedienstleitung Stephanie Gebhardt.


Als kleine Erinnerung an den Besuch im Hospiz wurden gemeinsam Kürbisse geschnitzt, die die Bauernfamilie Koch aus Überherrn für diese Aktion spendete und die zum Schluss im Hospiz aufgestellt wurden.


Die Nachfrage bei den Firmlingen war so hoch, dass gleich zwei Projekttage durchgeführt werden konnten. Die Durchführung der Aktion wurde tatkräftig unterstützt von der Firmkatechetin Elisabeth Carapic, die die Entstehung und Entwicklung des Hospizes von Beginn an begleitet hat. Neben ihrer Rolle im Vorstand des Fördervereins St. Barbara Hospiz engagiert sie sich seit September 2016 auch als Ehrenamtliche und hat hierfür sogar eine Ausbildung als Hospizbegleiterin absolviert. Christliche Werte wie Nächstenliebe tragen sie in ihrer Arbeit, „das möchte ich auch an die jungen Firmlinge weitergeben“, so Carapic.


„Es ist uns ein Anliegen, den Hospizgedanken in die Öffentlichkeit zu tragen, auch bei den jungen Menschen“, betonte Hospizleiterin Judith Köhler. Die Veranstaltung wurde auf der Landkarte des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes vermerkt und war dort die einzige Veranstaltung im Saarland. „Wir wollten hier ein Zeichen setzen und überregional auf die Situation von schwerstkranken und sterbenden Menschen und deren Angehörigen aufmerksam machen“, erklärt Sozialarbeiterin Lisa Schmitt.


Hospizleiterin Köhler nutzte den Welthospiztag auch, um sich bei den zahlreichen Unterstützern der Einrichtung zu bedanken: „Ich freue mich sehr, dass sich die Menschen in der Umgebung für das Hospiz engagieren und wir mit gemeinsamen Aktionen in der Öffentlichkeit dazu beitragen können, Hemmschwellen abzubauen.“ Neben dem Förderverein erfährt das Hospiz auch eine große Spendenbereitschaft und vielseitiges Engagement von Unternehmen, Organisationen, Vereinen und Privatpersonen aus den umliegenden Städten und Gemeinden. Das Sankt Barbara Hospiz muss – wie jedes stationäre Hospiz – nach gesetzlichen Vorgaben fünf Prozent der laufenden Kosten über Spenden finanzieren. Das sind jährlich rund 60.000 Euro.

 

(Text und Foto: Lisa Schmitt)

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